Okan Altay, Gründer und Geschäftsführer bei aoloa-Engineering GmbH:
„Unsere Kernkompetenz bei der Entwicklung von Lösungen im IKT-Bereich ist ganz klar die interdisziplinäre Arbeitsweise und das ganzheitliche Systemverständnis“
Oktober 2020. Es ist Mittwochnachmittag und wir sitzen gemütlich in der Sofa-Sitzgruppe, die bei aoloa gerne zur Mittagszeit als Pausenecke umfunktioniert wird. Seit 2019 hat aoloa-Engineering seinen Sitz im Zentrum von Magstadt, direkt am Brauereiplatz. Davor war das Unternehmen sechs Jahre in Gerlingen zuhause. Okan Altay ist der Gründer und Geschäftsführer bei aoloa-Engineering und damit auch der Visionär und Ideengeber, der das Unternehmen vorantreibt. Die aoloa-Engineering GmbH ist Anbieter maßgeschneiderter IoT Lösungen sowie Anbieter von Ingenieursdienstleistungen und präsentiert sich mit einem überraschend breiten Kompetenzfeld, welches man in dieser Form von einem kleineren mittelständischen Unternehmen nicht unbedingt erwarten würde. „Gerne hebt der ein oder andere da auch mal skeptisch die Augenbraue“, lächelt Okan Altay, „aber das ist okay, schließlich kennen Sie nicht unsere Entstehungsgeschichte. Erzähle ich sie dann, verschwinden die Fragezeichen.“ Den Fragen nach dem Werdegang von aoloa-Engineering und wohin die Reise in Zukunft gehen soll, wollen wir im nachfolgenden Gespräch auf den Grund gehen.
Wie und wann begann die Geschichte von aoloa?
„Die Geschichte von aoloa beginnt 2009, im gleichen Jahr, in dem ich für das Förderprogramm für junge Nachwuchsführungskräfte“ im Bereich Business & Engineering an der Steinbeis Hochschule Berlin ausgewählt wurde. Nach meinem Mechatronik-Studium habe ich selbst die ersten Berufsjahre als externer Projektmitarbeiter bei renommierten Kunden im Automatisierungsbereich gearbeitet und Projekterfahrung aus erster Hand gesammelt. 2009 gründete ich dann mit aoloa-Engineering einen Ingenieursdienstleister, mit dem Ziel in unserer Kernkompetenz Mechatronik, in der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik innovative Lösungen für namhafte Kunden zu erarbeiten. Mit großem Erfolg konnten wir kurz nach der Gründung die ersten größeren Aufträge namhafter Konzerne und Mittelständler gewinnen und bald auch wachsen. Schnell kamen wir an unsere Wachstumsgrenzen, da die geeigneten Spezialisten auf dem Markt nur in sehr geringer Anzahl verfügbar waren. Da die Technologie zum damaligen Zeitpunkt noch recht neuartig war, haben wir uns der Aus- und Weiterbildung von jungen Talenten gewidmet, um auf den Fachkräftemangel zu reagieren. Wir haben dann in 2010 sowohl an Kundenprojekten gearbeitet, als auch erstmalig Personaldienstleistungen mit Schwerpunkt Engineering als angeboten. Die größten Aufträge erhielten wir dabei klar aus der Automobilbranche. So ist es uns über die Jahre gelungen, nachhaltig unser Know-How zu vertiefen und uns insbesondere in den Bereichen der automobilen Zukunft mit einem eigenen Lösungsangebot hervorzutun. Ich spreche konkret von Vernetzung, Telematik, E-Mobility, Ladekommunikation, autonomem Fahren oder modernen individuellen Messsystemen sowie Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen für Medtech. Wir entwickelten uns zunehmend zu einem ingenieurstechnischen Beratungsdienstleister mit einem eigenen Lösungsangebot.“ Der Bereich Staff Solutions wurde als eigener Bereich weiterentwickelt und etabliert.“
Was hat es mit dem Slogan „specialized in high level communication“ auf sich?
„Als Mechatroniker sind wir in der Mess- und Regelungstechnik zuhause, d.h. kennen uns bestens mit Messwerten, deren Erhebung und Interpretation aus. Unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ hat allerdings ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Dieser hat branchenübergreifend neue Anforderungen an uns Ingenieure gestellt. Wir haben das glücklicherweise frühzeitig erkannt und darauf reagiert, indem wir in den letzten Jahren verstärkt inhouse-Kompetenz aufgebaut haben. Vor allem in den Bereichen von Kommunikation und Vernetzung sowie Big Data. Unser Know-How rund um Übertragungswege haben wir in unserem Slogan gebündelt. High Level Communication bezeichnet einen Kommunikationslayer – kurz gesagt, wir sind Spezialisten für Kommunikationsprotokolle und können nicht nur Werte messen und analysieren, sondern auch die Vernetzung zwischen Sensoren, Maschinen und Menschen herstellen.“
Worin liegt die Stärke von aoloa-Engineering?
„Wie gesagt, wir sind stark in den Bereichen Kommunikation und Vernetzung, aber wir haben dabei auch stets unseren ingenieurstechnischen und insbesondere mechatronischen Bezug im Auge behalten. Entsprechend ist unsere Arbeitsweise ein Zusammenspiel der Fachbereiche Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik. Unsere Kernkompetenz bei der Entwicklung von Lösungen im IKT-Bereich ist also ganz klar die interdisziplinäre Arbeitsweise und das ganzheitliche Systemverständnis. Das ermöglicht es uns, für unsere Kunden passgenaue Lösungen zu entwickeln.“
Und wohin geht die Reise?
Messen, steuern, regeln. Das zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Unternehmensgeschichte und ist und bleibt der Kern unseres Tuns. Die Zukunft wird jedoch vernetzter und intelligenter, d.h. Daten werden zwar weiterhin gemessen und analysiert, doch betrachten wir diese nun in viel globaleren Zusammenhängen und können so Vorhersagen treffen und Handlungsempfehlungen ableiten, die im Idealfall automatisiert ausgeführt werden. Big Data und Predictive Maintenance sind hier wieder die Stichworte. Wir kehren also das Ursache-Wirkungs-Prinzip um, denn wir finden die Ursache, bevor überhaupt eine Wirkung eingetreten ist. Dahin geht die Zukunft. Bei uns, aber auch generell. Ein weiteres Standbein, auf das wir in Zukunft setzen werden, sind unsere Eigenentwicklungen. Diese stehen für uns seit Ende 2019 im Fokus. Beispielsweise befinden wir uns aktuell in den letzten Entwicklungsschritten unseres GPS-Trackers. Bei diesem haben wir unter anderem ein komplexes Sicherheitsprotokoll umgesetzt, sodass der Tracker auch von Sicherheitsbehörden eingesetzt werden kann. Außerdem wagen wir uns zunehmend auch in den Bereich der Forschung vor. Hier geht es um innovative Produktideen und smart devices, für die wir uns unter anderem zusammen mit einem kanadischen Partner auf ganz neues Terrain im Bereich von Industrie 4.0 begeben. Zu viel kann ich an dieser Stelle noch nicht verraten, aber eines ist sicher: Stillstand gibt es bei uns nicht.
Die Fragen stellte Corinna Schleinschok, Marketingreferentin bei der aoloa-Engineering GmbH.
aoloa Meilensteine
Die Meilensteine der aoloa Unternehmensgeschichte im Überblick.
2009: Gründung als mechatronisches Unternehmen für Systemlösungen. Erste Projekte: Gas-Analysesysteme für Spezialanwendungen, Automatisierung (Bosch, Festo), Electric Drive
2011: Erster Automotive Kunde (Webasto): Entwicklung, Testung, Projektleitung
2012: Embedded Software Lösungen für mechatronische Systeme (Valeo)
2015: Aufträge im IKT-Bereich für Porsche
2016: Erste eigene Produkte im Bereich der Mess-Steuer-Regeltechnik in Kombination mit IKT, Gründung der Unternehmenstochter aoloa D&I in Den Haag
2018: Unternehmenstochter aoloa T&I in Kual Lumpur
2019: Umzug nach Magstadt
2020: Entwicklung eigener Produkte, Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen, Forschungsprojekten